Montag, 9. Juli 2012

Hallo und DANKE aus Österreich!!!



WIE IHR WISST HAT MICH EIN TRAURIGES EREIGNIS MEINEN TRAUM VORERST BEENDEN LASSEN UND ICH MUSSTE HALS ÜBER KOPF ALLES IN KAMBODSCHA ZURÜCK LASSEN UND KAM LETZTEN
HERBST, VÖLLIG UNVORBEREITET UND ÜBERSTÜRZT ZURÜCK NACH ÖSTERREICH. DER FLUG WAR TEUER UND DIE ZEIT WAR SCHWIERIG. SO BESCHLOSS ICH SCHLIESSLICH EIN JAHR IN MEINEM HEIMATLAND ZU BLEIBEN, ALLES NOTWENDIGE ZU REGELN, MIR EINEN JOB ZU SUCHEN UM WIEDER ETWAS GELD FÜR MEINE REISEKASSE ZU MACHEN UND BEMÜHTE MICH HIER IN ÖSTERREICH WIEDER ETWAS ANZUKOMMEN. ICH VERBRACHTE SEIT LANGEM WIEDER MAL EINEN
WINTER HIER, GING MIT MEINEM BRUDER UND FREUNDEN SKIFAHREN, ERTRUG DIE KÄLTE UND FREUTE MICH SCHON AUF DEN
FRÜHLING. MIT MEINEM FÜR ÖSTERREICH IM HERBST BESORGTEN MOTORRAD MACHTE ICH MICH AUF, FLÜCHTET TEILS AUS MEINEM ELTERLICHEN HAUS WO ICH EINE HERBERGE FAND UND SAH MIR WIEDERMAL ÖSTERREICH AN.
NUN KOMMT DER SOMMER MIT GROSSEN SCHRITTEN, EINE ZEIT DIE MIR TEMPERATURTECHNISCH VIEL LIEBER IST, ICH ARBEITE NACH WIE VOR IN EINER REHAKLINIK UNWEIT MEINES WOHNORTES, VERSUCHE DAS BISSCHEN FREIZEIT DAS ICH ZUR VERFÜGUNG HABE ZU GENIESSEN UND LEITE NACH WIE VOR DAS WASSERPROJEKT IN KAMBODSCHA. DIE GANZE ZEIT ÜBER BIN ICH IN KONTAKT MIT MEINEM ALTEN ZU HAUSE, BEKOMME EMAILS, BIN VIA SKYPE MIT KAMBODSCHA IN VERBINDUNG UND VERWALTE/LEITE NEBEN MEINEM PRIVATEN SOFORTHILFEBUDGET DIE GESCHICKE DES
 
WASSERPROJEKTS IN STUNG TRENG.

ICH MÖCHTE ALLEN DIE HIER EINEN BEITRAG GELEISTET HABEN NOCHMAL EIN RIESIGES DANKESCHÖN AUSSPRECHEN! DANKE FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG, DANKE FÜR EUER INTERESSE, DANKE FÜRS HELFEN UND DA-SEIN! DAMIT IHR ÜBER DIE ARBEIT AM WASSERPROJEKT IN DER LETZTEN TROCKENPERIODE INFORMIERT SEIT MÖCHTE ICH EUCH DEN LEISTUNGSBERICHT 2011/12 ANS HERZ LEGEN. ES WAR VIEL ARBEIT AUS ÖSTERREICH AUS ALLES ZU ORGANISIEREN ABER ICH HATTE RIESIGE UND TOLLE UNTERSTÜTZUNG VON DEN VOR ORT TÄTIGEN VOLONTÄREN UND MITARBEITERN. AUCH AN EUCH NOCHMAL EIN GROßES DANKE!!!


Hopeful Water Project
Leistungsbericht Trockenzeit 2011/12


1.    Trinkwasser in Kambodscha

Wasser ist Baustein des Lebens. Es ist für uns so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Man dreht den Wasserhahn auf und das Elixier des Lebens tröpfelt in reinster Qualität heraus. Bereit, getrunken zu werden. Doch was es heißt, diesen Lebensstandard zu haben, lernt man erst dann richtig zu schätzen, wenn man in Länder reist, die diesen Standard bei Weitem nicht haben. So auch in Kambodscha.

Ungefähr 30% der Bevölkerung Kambodschas leben immer noch unter einer durchschnittlichen nationalen Armutsgrenze von 20$ im Monat pro Kopf. Auch heutzutage kann man beinahe überall noch Spuren der jahrzehntelangen Ausbeutung und Zerstörung dieses Landes durch Kolonialmächte, Besatzungen, Bürgerkriege und die Khmer Rouge sehen.

Seit 1991wurden Maßnahmen zum Wiederaufbau eingeführt, jedoch beschränken sich diese hauptsächlich auf die Ballungsräume des Landes und die meist sehr arme Landbevölkerung lebt oft noch immer unter unvorstellbar schlechten Bedingungen.

Für Familien, die nicht in einer der Städte leben und dadurch auch keinen direkten Wasseranschluss haben, was beim Großteil der Bevölkerung der Fall ist, ist die Monsunzeit essenziell. Während dieser Zeit, die für gewöhnlich 6 Monate dauert, füllen sich riesige Tonkrüge, Pfützen und kleine Seen mit Regenwasser. Diese Krüge und Pfützen sind die Wasserversorgung für die nächsten sechs Monate der Trockenzeit. In diesen Tümpeln sammeln sich Bakterien und so werden sie zur Brutstätte für Krankheiten aller Art. Doch daraus wird getrunken, um nicht zu verdursten.
 
 Daten und Fakten über Stung Treng
• 52% der Bevölkerung entnehmen in der Trockenzeit Wasser aus unsicheren Quellen
• 43% trinken Wasser aus Teichen, Flüssen oder anderen natürlichen Wasserressourcen
• 36% müssen mehr als 150m zur nächsten Wasserquelle zurücklegen

2. Die Evergreen Community

Die „Evergreen Community“ ist eine kambodschanische Community Based Organisation (CBO), welche sich die Unterstützung von Kindern aus ärmsten Verhältnissen und deren nachhaltige Existenzsicherung zum Ziel gesetzt hat. Das Gelände der Evergreen Community befindet sich in Reacheanukol, einer kleinen Gemeinde auf einem Hügel nahe Stung Treng. Über 300 Kinder im Alter von 3 bis 18 Jahren aus der Umgebung besuchen regelmäßig die Kindergartenklasse und den Englischunterricht, der zurzeit in 9 verschiedenen Klassen angeboten wird.

Neben Bildung haben die Schüler der Evergreen Community auch die Möglichkeit, täglich etwas Warmes zu essen, was für viele Kinder die einzige Mahlzeit ist, die sie bekommen.

Ein weiteres Ziel der Evergreen Community ist es, den Schülern und Bewohnern des Geländes eine Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln zu ermöglichen. Aus diesem Grund betreut und versorgt jede Klasse einen Teich, in dem Fischzucht betrieben wird und bestellt Teile der Felder des stetig wachsenden Farmingprojects.

3.    Das Farming Project

Die Haupteinnahmequelle Kambodschas ist die Landwirtschaft, die immer noch 32% des BIP ausmacht. Viele Familien, die in ländlichen Gebieten leben, ernähren sich hauptsächlich von Obst und Gemüse, da sie selbst anbauen. Das „Farming Project“ der Evergreen Community ist sehr bedeutend für die Nahrungsmittelsituation der umliegenden Familien, da die Kinder hier die Chance erhalten, den richtigen Umgang mit den verschieden Pflanzen zu lernen und dieses Wissen an ihre Eltern weitergeben können.
Seit dem Ende der Regenzeit wurden auf dem Hinterland der Evergreen Community große Flächen gerodet, um einen Bereich zu schaffen, auf dem jede Schulklasse ihr eigenes Obst und Gemüsefeld betreut.

4. Bau Wasserreservoir

Bevor das neue Wasserreservoir am Grundstück des Farming Projects installiert wurde, mussten die Lehrer und Kinder das Wasser noch hunderte Meter weit  von einem Brunnen am anderen Ende der Evergreen Community in Gießkannen zu den Feldern tragen.

Durch das neue Wasserreservoir, das direkt neben den Feldern des Farming Projects installiert wurde, eröffnen sich durch die bessere Wasserversorgung neue Möglichkeiten der künstlichen Bewässerung und es kann auf größeren Flächen Obst und Gemüse angebaut werden.

Die bessere Wasserversorgung des Farming Projects ist jedoch nicht nur ein weitererer Schritt zu dem Ziel, den Schülern und Bewohnern der Evergreen Community eine Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln zu ermöglichen, sondern die Kinder lernen auch wie man Nutzpflanzen aufzieht und verwertet. Weiters kann nun auch in Zeiten extremer Trockenheit durch den großen Nutzwasservorrat ein Austrocknen der für die Fischzucht so wichtigen Fischteiche verhindert werden.

5. Brunnenreparaturen

5.1.    Primary School

In vielen Entwicklungsländern ist es ein bekanntes Problem: notwendige Brunnen werden von Organisationen gebohrt, um die Wartung und Instandhaltung scheinen sich jedoch nur wenige zu kümmern. So kommt es, dass bereits gebohrte Brunnen nach wenigen Jahren funktionsuntüchtig sind und das obwohl oftmals nur kleine Teile repariert oder ausgewechselt werden müssten. So war es auch der Fall bei einer Volksschule in Stung Treng. Ein Tiefbohrbrunnen, der über 600 Schüler und 10 Familien in der Umgebung mit Wasser versorgte, lieferte aufgrund eines kaputten Ventiles kein Wasser.
Gemeinsam mit einem Experten wurde binnen einer Stunde der Brunnen für 70$ repariert. Um zu verhindern, dass es bei einem erneuten Problem niemanden gibt, der die Reparatur organisiert, wurde der Brunnen nun der Direktion der Schule übergeben, die bei Bedarf finanzielle Unterstützung von Childrenplanet bekommt.

5.2.    Hang Khosoun

Die Hang Khosoun Schule nahe der laotischen Grenze versucht, den sehr armen Kindern dieser Region eine Schulbildung zu ermöglichen. Sie hat seit jeher mit sehr vielen Problemen zu kämpfen. Kaum eines der über 250 Schulkinder besaß ein Schulheft oder einen Stift und der Brunnen der Schule war schon seit langer Zeit nicht mehr funktionsfähig. Zusammen mit Long Lypo besuchten wir die Schule mehrere Male und diskutierten mit den dort arbeitenden Lehrerinnen, wie wir die Situation verbessern könnten. Dank der großartigen Spendenunterstützung aus Österreich war es uns möglich, allen dort lernenden Kindern die nötigsten Schulmaterialien zu finanzieren und wir konnten obendrein den Brunnen der Schule, der auch von vielen benachbarten Familien benutzt wird, zu reparieren. Eines der Verbindungsstücke war bis auf den Boden des 50 Meter tiefen Bohrschachts gefallen und hatte sich dort verklemmt. Mit Hilfe der in der Nähe wohnenden Kambodschaner waren wir in der Lage, alle Rohre mit verschiedenen Hilfsmitteln und Methoden aus dem Schacht zu ziehen und sie wieder voll funktionstüchtig einzusetzen.

6. Schachtbrunnen und Instandsetzungen

6.1.    Handgegrabener Brunnen Fam. Ek Sarady

Der Sohn der Familie geht täglich in die Evergreen Community zur Schule. Seine Eltern sind leider beide HIV positiv und vor allem der Vater ist durch die Krankheit schon sehr geschwächt. Da der nächste Schachtbrunnen einerseits auf einem Grundstück steht, das ihnen nicht gehört und andererseits mindestens eine viertel Stunde entfernt ist, bat uns der Familienvater um Hilfe. Nach einer genauen Besichtigung und Erkundung der Lage entschlossen wir uns dafür, der Familie die notwendigen Materialien für das Graben eines Brunnens zur Verfügung zu stellen. Der Vater legte, so gut es ging, selbst Hand an und organisierte sich Hilfe bei seinem Bruder. Die Grabungsarbeiten gingen sehr zügig voran und mussten schließlich wegen dem vielen  Wasser beendet werden. Die mit einem Benzinmotor betriebene Pumpe konnte schlicht weg das nachströmende Wasser nicht mehr ausreichend abpumpen. Der Brunnen war ohnehin tief genug und so installierte der Vater, gemeinsam mit seinen Helfern die von uns zur Verfügung gestellten Betonringe, füllte außen alles mit Kies auf und zu guter Letzt installierte er auch noch die von uns verwendete Handpumpe. Die Familie ist überglücklich, nun nicht mehr den weiten, und für die schwer kranken Eltern des kleinen Ek Sarady, beschwerlichen Weg zum Wasserholen zu haben.

6.2.    Handgegrabener Brunnen Green School

Diese "Schule" liegt wirklich sehr weit im Hinterland, wo es lange keine Einrichtung dieser Art gab und die Kinder der 53 umliegenden Familien kaum eine Chance auf Bildung hatten. Bis vor kurzem unterrichtete nur eine Lehrerin, die mit 20$ im Monat von UNICEF unterstützt wird, einige Kinder unter ihrem Haus. Nach einigen Wochen wurde jedoch durch die finanzielle Unterstützung der umliegenden Community und eines Mannes, dem ein Hotel in Stung Treng gehört, ein Haus mit 2 Klassenzimmern gebaut und das Gehalt der Lehrerin aufgestockt. In diesen zwei Klassen werden nun 32 Kinder von 3 bis 8 Jahren in Khmer unterrichtet. Leider ist die Wasserversorgung in dieser Region sehr schlecht und ein Tiefbohrbrunnen wäre notwendig gewesen. Nachdem die von uns beauftragte kambodschanische Bohrfirma dieses Gebiet erreichte und sofort mit den Arbeiten begann, wurde unsere Hoffnung auf Wasser jedoch schnell enttäuscht. Das Gebiet ist nicht nur weit im Hinterland sondern leider auch noch sehr wasserarm. Nach mehreren Bohrungen mussten wir leider einsehen, dass dort kein Wasser zu finden ist und beschlossen, eines der vorhandenen Bohrlöcher zu erweitern um zumindest einen handgegrabenen Brunnen mit Deckel und Handpumpe als Regenwasserspeicher daraus zu machen.

6.3.    Handgegrabene Brunnen Fam. Vana und Fam. Tuy

Beide Familien besitzen bereits einen selbst gegrabenen Brunnen. Die Tiefe betrug jedoch nur wenige Meter, weshalb in der  Trockenzeit - gerade dann, wenn Wasser gebraucht wird - die Brunnen leer waren. Weiters waren sie nur mit einem Wellblech abgedeckt. So konnte Schmutz beinahe ungehindert eindringen und die Wasserqualität noch mehr verschlechtern. Eine Pumpe gab es auch nicht. Das Wasser wurde mit einem Kübel, an dem ein Seil befestigt worden war, herauf gezogen.

Mr. Vana lebt mit seiner Frau, seinen 3 Kindern und einem weiteren Jungen, dessen Vater verstorben ist in einem ca. 20m² großen Holzhaus. Die Familie ist sehr arm. Arbeit ist nur schwer zu finden und saisonabhängig. Die Familie muss von gerade einmal 30$ im Monat leben. Um ihre Lebenssituation zumindest etwas zu verbessern, wurde der Brunnen um einige Meter tiefer gegraben, mit Betonringen ausgekleidet und bekam einen Deckel sowie eine Handpumpe eingesetzt.

Die neunköpfige Großfamilie Tuy mit 4 Kindern lebt  in 2 Häusern mit gerade einmal 5m². Ihre Arbeit besteht darin, die Cassavawurzeln in kleine Stücke für den Verkauf zu schneiden. Ihr Monatslohn beträgt 20$ und der nächste Trinkwasserbrunnen war rund 1,5km entfernt. Eine Strecke, die oft von den Kindern mehrmals am Tag zurückgelegt werden musste, um Eimer voll Wasser zu holen. Obwohl auch sie bereits einen handgegrabenen Brunnen hatten, entschieden wir uns aufgrund von einigen Problemen, wem nun der Grund gehört usw. einen neuen Brunnen direkt vor dem Haus von Mr. Than Tuy zu graben. Yin Suphorn, ein fleißiger Mitarbeiter der Evergreen Community, installierte nach einer kurzen theoretischen Einweisung eigenhändig die Handpumpe. Groß und klein, alle halfen mit, und in kurzer Zeit hatte auch die Familie Tuy endlich Zugang zu nahem Trinkwasser.

 7. Filtersysteme und Tonkrüge

Bei zwei unserer bereits im Vorjahr gebohrten Brunnen, Sophat und Sin Lob, hat sich bei unserer Projektevaluation herausgestellt, dass das daraus gewonnene Wasser stark eisenhaltig ist. Eisen und Mangan kommen in Wasser mit geringem Sauerstoffgehalt vor und stellen üblicherweise keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit dar. Ein erhöhter Eisengehalt birgt vor allem ästhetische (Geschmack, Färbung, Trübung) Probleme. Um diesen entgegen zu wirken installierten wir ein spezielles, aus vor Ort erhältlichen Materialien bestehendes, Filtersystem.

Zwei große, üblicherweise als Regenwasserspeicher verwendete, Tonkrüge werden versetzt hintereinander gestellt. Im oberen Krug befindet sich Kies und durch ein feines Netz getrennt, Sand am Boden des Gefässes. Am Krug wird ein Abflussrohr installiert, durch welches das nun gefilterte Wasser in das zweite Gefäß fließen kann. Dort kann dieses in großen Mengen gespeichert werden. Sehr einfach, kostengünstig und sehr effizient. Der verantwortliche Beauftragte des Brunnens übernimmt nun auch das Filtern des Wassers. Der Eisengeschmack ist dadurch beinahe völlig eliminiert und die umliegende Bevölkerung verwendet nun wieder dieses Wasser für ihren täglichen Bedarf.

Für vier weitere Familien wurden eben solche Tonkrüge besorgt, sodass sie in der Regenzeit direkt am Haus eine Speichermöglichkeit und Entnahmestelle für sauberes Wasser haben.

8. Brunnenbohrungen

8.1.    Evergreen Community

Die Bohrung für den neuen Tiefbohrbrunnen der Evergreen Community wurde vom 26. 1. bis 2. 2. 2012 durchgeführt. Zuerst versuchte es die Bohrfirma auf der anderen Seite des „Farming Project“- Geländes, jedoch wurde dort bei 2 Bohrversuchen nicht ausreichend Wasser gefunden. Der Bohrtrupp ließ sich jedoch davon nicht entmutigen und versuchte es noch einmal vor dem Familienintegrationszentrum, wo schließlich das Glück auf ihrer Seite war.
Auf den ersten Metern wurden Erde und Lehm mithilfe von Wasser aus dem Bohrloch gewaschen. Die aus dem Bohrloch austretende Erde/Kiesmischung wird dabei regelmäßig überprüft um feststellen zu können, ob man auf eine unterirdische Steinschicht stößt. Nach 8 Metern war es dann so weit und man wechselte den Bohrkopf aus, um die Felsschicht mit Hilfe von Luftdruck zu durchbohren.
Wir konnten es kaum glauben, als wir feststellten, dass diese unterirdische Steinschicht erst nach weiteren 30 Metern Bohrtiefe endete und darunter mehr klares Wasser hervorkam als wir uns je vorgestellt hätten.

Nachdem alle Rohre eingesetzt waren, wurde das Betonfundament ausgelegt, die Pumpe eingesetzt und schlussendlich auch die Handpumpe installiert. Das Wasser aus dem neuen Brunnen hat, da es unter einer so dicken Felsschicht hervorkommt, eine sehr gute Qualität und Reinheit und es ist jeden Tag wieder eine unglaubliche Freude zu sehen, wie sich die Kinder der Evergreen Community mit diesem Wasser waschen und damit spielen.

8.2.    Chao Seng Hong

Dieser neue Brunnen wurde in Stung Treng, nahe der Evergreen Community gebohrt. Sobald man die Hauptstraße verlässt und einen Sand/Lehmweg Richtung Community folgt, kommt man an vielen ärmlichen kleinen Behausungen vorbei. Beim Durchfahren dieses Gebietes schreien einem die Kinder schon von weitem ein herzzerreißendes „Hello“ entgegen.

So lebt hier zum Beispiel auch eine Familie zu elft, auf gerade einmal 15m² zusammengepfercht, in einem Häuschen aus Wellblech. Zum Leben haben sie nur das Nötigste. Meist sind die Eltern arbeitslos und die Kinder haben nur Dank Mr. Long Lypo und der Evergreen Community die Chance auf Bildung und eine bessere Zukunft.

Der größte Teil des dort bewohnten Grundes gehört der Familie Chao Seng Hong. Die meisten Familien dürfen kostenlos auf ihrem Grund leben, und haben bis jetzt auch den handgegrabenen Brunnen von Chao Seng Hong mitbenutzen dürfen. In der Trockenzeit trocknete jedoch dieser Brunnen nahezu völlig aus und so entschieden wir, für diese Community einen neuen Tiefbohrbrunnen zu errichten.


Der neu gebohrte Brunnen versorgt nun rund 15 Familien mit sauberem und qualitativ hochwertigem Trinkwasser, und erleichtert somit ihre schwierigen Lebensbedingungen wesentlich. Die Familie Chao Seng Hong wird die Verantwortung und auch die etwaigen Wartungsarbeiten für den Brunnen übernehmen. Somit sind sie selbst für ihre Wasserquelle verantwortlich und werden unabhängig von weiterer externer Unterstützung.

8.3.    Pinh O

Analphabetismus und extreme Wasserarmut vor allem in der Trockenzeit prägen die Region rund um das Grundstück der Familie Pinh O. Weit abgelegen von einer medizinisch bedenkenloser Wasserentnahmequelle und einer Bildungsmöglichkeit, versucht die Familie mit Landwirtschaft, Köhlerei und Arbeiten auf anderen Farmen das benötigte Geld zum Überleben zu verdienen. Auf dem Grundstück steht ein tiefer handgegrabener Brunnen, der jedoch nicht einmal in der Regenzeit die Familie ausreichend mit Wasser versorgen kann. In der näheren Umgebung leben noch weitere 15 Familien, die ebenfalls nicht genug Wasser in der Trockenzeit zur Verfügung haben und deren Kinder überdies keine Möglichkeit haben, Lesen und Schreiben zu lernen.

Aufgrund des hohen Kinderanteils und der extremen Armut in dieser Region haben wir beschlossen, zu allererst einen Brunnen zu installieren. Am 3.Mai wurde mit den Arbeiten am Brunnen der Familie Pinh O angefangen. Nach 32m stießen die Arbeiter auf Wasser und somit waren die Bohrarbeiten nach einem Tag beendet. Am 4. Mai konnte die Firma schon mit dem Betonieren anfangen. Über die nächsten Tage begann die Regenzeit und die Arbeiten zogen sich etwas in die Länge. Am 7. Mai konnte schließlich doch die Handpumpe montiert werden und der endgültige Abschluss erfolgte am 9. Mai. Die Familie scheint sehr glücklich über den Brunnen. Mr. Pinh O versicherte mehrmals, sich um die Wartung des Brunnens zu kümmern. Hinzu kommt, dass weitere 15 Familien d.h. ungefähr 60 Menschen, von dem Brunnen profitieren.
 
Leider ist dieses Gebiet nur am absoluten Ende der Trockenzeit, aber auch dann sehr schwer, zu erreichen. Erst die zweite von uns beauftragte Bohrfirma sah sich in der Lage, den Bohrplatz zu erreichen. Nach einer problemlos wirkenden Bohrung wurde der Brunnen installiert, aber bereits nach einigen Tagen verschlechterte sich die Wasserqualität. Der Beginn der Regenzeit hinderte uns aber vorerst daran, dieses Gebiet nochmals zu erreichen und so müssen wir, um eine evtl. notwendige neue Bohrung zu versuchen, bis zur nächsten Trockenzeit warten. Solange können die Familien aber wie bisher vom Regenwasser, das zurzeit ausreichend vom Himmel strömt, leben.

8.4.    Has Samnang

Die achtköpfige Familie Has Samnang lebt in einem sehr bescheidenen Haus, das mit einem Strohdach einen ca. 10 m² „geschlossenen“ Lebensbereich bietet. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich mit dem Anbau von Gemüse und Früchten. Außerdem arbeiten sie auf nahegelegenen Farmen, um zusätzliches Geld zu verdienen. Mit dem monatlichen Budget von 50$ versuchen sie, sich über die Runden zu bringen und die Familie so gut es geht zu ernähren.
Zwar befindet sich auf dem Grundstück der Familie ein handgegrabener Brunnen, dieser hat jedoch selbst nach tagelangen Regenfällen kein Wasser. Die nächstgelegene Wasserentnahmestelle, die jedoch ca. 2 km entfernt liegt, ist ein Bohrbrunnen, der bereits von unserem Verein im März 2011 fertiggestellt wurde.

Die von uns durchgeführte Evaluation des Projektes zeigte, dass in der Trockenzeit Menschen von über 3km Entfernung zu diesem Brunnen kommen, um Wasser zu entnehmen. Es sind die Kinder, die jeden Tag den langen Marsch auf sich nehmen müssen, um das kostbare Nass für den täglichen Bedarf zu besorgen. Da diese Tätigkeit sehr viel Zeit beansprucht, haben sie oft keine Möglichkeit eine Ausbildung zu erhalten.
Der von uns installierte Bohrbrunnen kommt jedoch nicht nur der Familie Has Samnang zugute, sondern auch ca. 15 anderen Familien, die in der Umgebung leben und ebenfalls weite Strecken auf sich nehmen müssen, um Trinkwasser zu besorgen.

Leider ist auch dieses sehr abgelegene Gebiet nur am absoluten Ende der Trockenzeit, aber auch dann nur sehr schwer, zu erreichen. Die zweite von uns beauftragte Bohrfirma sah sich dazu in der Lage und begann am 6.5.2012 mit den Arbeiten. Sie waren ziemlich schnell und konnten nach bereits einem Tag die Bohrarbeiten abschließen. Am 9.5 wurde die Handpumpe installiert und am 11.5 waren die Arbeiten endgültig abgeschlossen. Das Wasser war nach 2 Tagen noch etwas sandig aber es wurde bereits klarer. Durch die zum Teil stark einsetzenden Regenfälle während der Arbeiten gehen wir davon aus, dass sich die Wasserqualität über die Regenzeit hinweg, bei regelmäßiger Brunnenbenutzung, verbessern wird. Sollte sich, wider Erwarten, diese Verbesserung nicht einstellen, so ist die Bohrfirma dazu angehalten, ein neues, funktionsfähiges Bohrloch zu installieren.



 9. Danke!

Viele kleine und größere Spenden ermöglichten uns, der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten der ärmsten Provinz Kambodschas, Stung Treng, zu helfen. Wir danke allen Spendern, ganz besonders den Initiatoren und Teilnehmern der Weinverkostung in St. Peter am Wimberg und den Schülern der HLW 19 in Wien für ihren unermüdlichen Einsatz. Weiters danken wir dem Verein „Wasser für die Welt“ deren Leitung unser Projekt als unterstützenswert empfunden hat und auch der Theatergruppe Schönering, die alljährlich ihre Einnahmen einem guten Zweck widmen, sagen wir vielen Dank. Einigen einzelnen Privatpersonen die durch ihren Einsatz Spender begeistern konnten, so wie dies Herr Herbert Karl und Herr Raphael Gierlinger mit ihrem Lied- und Mundarttextprogramm "Gwea duach's Leem" bereits mehrmals geschafft haben, oder wie es Herr Bernhard Pascher mit seiner runden Geburtstagsfeier durch den Verzicht auf Geschenke fertig gebracht hat, dem Wasserprojekt finanziell notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, sei herzlichst gedankt.

 

Hiermit möchten wir uns nochmal sehr herzlich im Namen aller bedanken, die durch Ihre Spende zu einem menschengerechteren Leben durch sauberes Wasser gekommen sind. Der Anspruch auf sauberes Trinkwasser muss als allgemeines Menschenrecht gelten, diese Auffassung hat nun auch die UNO am 28. Juli 2010 einstimmig festgeschrieben.

VIELEN DANK FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG!!!

Mit freundlichen Grüßen

Team „Hopeful Water Project“



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